Trinkwasserfachgespräch

Geschrieben von ProBürger am in Gemeinderat

…in Gemeinde ohne konkretes Ergebnis!

Sehr geehrte Bürger,

nachdem im Februar schon mal im Hauptausschuss darüber gesprochen wurde, wie man zukünftig die Trinkwassergewinnung der Gemeinde Feldkirchen nach dem Aus für den Tiefbrunnen Percha mangels Schutzgebiet und der 75 % Ablehnung des Riedholzbrunnenstandortes auf dem Schäfflergrundstück gestalten könnte, lud der Bürgermeister zu einem sogenannten Fachgespräch Gemeinderäte, Wasserbeschaffungsverbände, Wasserwirtschaftsamt, Gesundheitsamt und Landratsamt zu einem Meinungsaustausch ein. Eingangs wurde wieder von Seiten der Verwaltung und dem Bürgermeister um den Brei herum geredet, indem zum Teil auf die Versorgungslücke der Gemeinde hingewiesen wurde, aber keine Perspektiven aufgezeigt wurden. Nach und nach wurden die Wasserverbände um Stellungnahme gebeten. Dabei entzündete sich die erste Diskussion schon mit dem Wasserverband Westerham, da Vorstand Albert Schaberl nochmals ausdrücklich auf den Vertrag vor über 35 Jahren verwies, der auf Grund eines Verzichtes eines Brunnens der Westerhamer im Stauweihergebiet von Vagen zu stande kam. Er verbat sich dabei die Belehrung von RA  und GR Biller in einem Brief, den wiederum Bürgermeister Schweiger verteidigte.
Durch diesen Vertrag sehen sich die Westerhamer sowohl versorgt als auch an einen Notverbund angeschlossen. Anschließend kam man bei dem Bericht des Feldollinger Wasservorstandes Walter Schreiber auf die immer noch nicht aufgehobene Chlorung, obwohl sei einigen Monaten keine Keime mehr gefunden wurden. GR Bergmüller und GR Rieß fragten nochmals intensiv beim Gesundheitsamt nach, warum man diese Chlorung nicht aufheben könnte. Daraufhin entgegnete der Amtsvertreter, dass Feldolling erst noch die Ursache der im September im Wasser gefundenen Keim fest stellen muss, was bisher nicht möglich war. Selbst Bürgermeister Schweiger musste daraufhin zugestehen, dass man die Ursache für die Keime vor ein paar Jahren bei den gemeindlichen Quellen in Niederaltenburg nie gefunden hat. Aber man baute wenig später eine UV-Bestrahlung ein und hatte somit das Keimproblem gelöst. Ein weiterer Vertreter des Gesundheitsamtes lobte die Wasserversorgung Feldolling in diesem Zusammenhang als vorbildlich bei der Keimbekämpfung. Er erläuterte, dass man erst abwarten will, ob ein neuer Brunnenstandort erschlossen werden kann, um dann endgültig über den alten Standort mit Chlorungsaufhebung und folgender UV-Bestrahlung zu entscheiden. Den Gemeinderäten war es trotzdem unverständlich, dass die Chlorung trotz monatelanger negativer Beprobung wie bei anderen Quellen auch nicht aufgehoben wird!

Zwischenzeitlich mahnte GR Bergmüller und GR Schnitzenbaumer an, doch endlich zum Kernproblem der zukünftigen Wasserversorgung der Gemeinde zu kommen!

Daraufhin erläuterte Wasservorstandsvereinsmitglied Thomas Fischhaber die Situation, dass man über ein genehmigtes Fördervolumen von ca. 250000 cbm Wasser verfügt, davon aber nur etwa 190000 cbm ausschöpft, wovon ca. 60000 cbm die Gemeinde bezieht. Man hat keine Probleme mit der Qualität des Wassers, will aber zur eigenen Versorgungssicherheit einen
Reservebrunnen bauen, wofür schon weitreichende Untersuchungen gelaufen sind. Leider wird dieser Reservebrunnen von der Gemeindeverwaltung bisher immer in Zweifel gezogen, ob er nicht auch einen möglichen Riedholzstandort der Gemeinde beeinträchtigen könnte. Er erwartet sich dabei mehr Unterstützung der Gemeinde. Zusammen mit den Fraktionen im Gemeinderat von Pro Bürger, SPD, FW-Feldolling, ÜWG und FWG handelte man eine mittelfristige Notversorgung der Gemeinde zu fairen Bedingungen für beide Seiten aus, damit langfristig die Gemeinde wieder selbst einen weiteren Brunnen erschließen kann. Gleichzeitig werden die bisherigen Bezugskonditionen für die Gemeinde verbessert. Dieses Angebot gilt aber nur, wenn auch dem Reservebrunnen keine Steine mehr in den Weg gelegt werden. GR Bergmüller verwies darauf, dass in Krisenzeiten sogar die Höhenrainer Wasserversorgung 1997 für mehrere Monate fast die gemeindliche Wasserversorgung mit übernommen hat. Vor 1996 dagegen bezog die Höhenrainer Wasserversorgung mangels abgesicherten Brunnen sein Wasser von der Gemeinde. Wir sind gespannt, wann den nun der Bürgermeister dieses Angebot im Gemeinderat behandeln und welches Haar dann wieder in der Suppe gefunden wird.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Vagener Wassergenossenschaft Hubert Steffl brachte wiederum das Vagener Wasser ins Spiel, wo Vorstand Georg Schäffler vorher erläuterte, dass man über eine Fördermenge von etwa 400000 cbm genehmigt verfügt, aber nur etwa 200000 cbm braucht. Es wäre also Wasser in Hülle und Fülle bester Qualität vorhanden.

Diesen Vorschlag, eine Verbundleitung mit Vagen untersuchen zu lassen, beantragte die Pro Bürger Fraktion schon vor einem Jahr und wurde leider mit großer Mehrheit damals abgelehnt. Interessant ist aber jetzt, dass selbst der Vertreter des Landratsamtes, Herr Pernreiter, dies zu prüfen, der Gemeinde empfahl.

Einige Gemeinderäte sprachen sich unbedingt für die Neufassung eines eigenen Brunnens aus. Daraufhin erläuterte nochmals Herr Pernreiter vom Landratsamt, dass sehr wohl viele große Gemeinden keine eigenen Wasserversorgung haben, sondern entweder einen Verbund mit anderen Gemeinden oder direkt das Wasser von anderen Gemeinden oder Wasserverbänden beziehen, die in Bayern große Tradition haben und durch ihr gewaltiges ehrenamtliches Engagement auch die Preise für Trinkwasser niedrig halten.

Genau dies gilt es vor dem Regulierungs- und Liberalisierungswahn der EU zu bewahren, wie sich alle einig waren!

Mit freundlichen Grüßen

Franz Bergmüller, Vorsitzender der Pro Bürger Bewegung

 

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