Hochwasserbürgerversammlung

Geschrieben von ProBürger am in Gemeinderat

…ließ viele Fragen offen!

Sehr geehrte Bürger,

im Gegensatz zur vorherigen GR-Sitzung, wo Wasserwirtschaftsamtschef Geisenhofer sehr diplomatisch und ohne Schuldzuweisungen die Fragen der Gemeinderäte beantwortete, sprach Herr Widemann dieses Mal Klartext. Er kündigte den Beginn des Planfeststellungsverfahrens für den 9.9.13 an und verteidigte sämtliche Planungen vehement. Er verwies auf drei
Bausteine des Hochwasserkonzeptes zum Schutz des Mangfalltales, nämlich die Ertüchtigung der Dämme entlang der Mangfall für ein Hundertjähriges Hochwasserereignis, das Hochwasserrückhaltebecken in Feldolling, das er als die wirtschaftlichste Lösung anpries, und die Hochwasserbewirtschaftung des Tegernsees über ein neu zu bauendes und steuerbares Auslaufbauwerk. Im Gegensatz zu Herrn Geisenhofer machte er für die Überschwemmungen beim Junihochwasser in Rosenheim und Kolbermoor nicht nur die fehlende Ertüchtigung der Dämme sondern auch das fehlende Hochwasserrückhaltebecken Feldolling verantwortlich! In einem folgenden Zeitungsbericht im Vorspann für eine Bürgerinformationsveranstaltung des Wasserwirtschaftsamtes in Tegernsee zeigte er sich sehr optimistisch, dass die etwa 20 % an den gesamten Hochwasserrückhaltemaßnahmen
ausmachende Tegernseebewirtschaftung auch von den Bürgern und Anliegern dort aktzeptiert wird und auf Verständnis stoßt. Genau das Gegenteil war dann in dieser Bürgerinformationsveranstaltung am Tegernsee ein paar Tage später der Fall. Einige Bürger äußerten Zweifel an den Berechnungen und dem Nutzen dieser Tegernseebewirtschaftung und lehnten auch den Ausbau des sogenannten „Schuhmacherwehres“ ab. Auch die fünf anwesenden Tegernseetalbürgermeister verließen vorzeitig mit Unverständnisäußerungen diese Behördenveranstaltung, was auch als Affront zu werten ist! Dieser Baustein ist also keineswegs so sicher und in weite Ferne gerückt, wie es Herr Wiedemann in der Feldkirchner
Bürgerversammlung darstellte. Auch Fragen hinsichtlich der weiteren Retension an Mangfall und Leitzach, wie im GR-Beschluss von 2008 gefordert, wies er als beantwortet und nicht erfüllbar zurück. Auch der Vorschlag von Gemeinderat Bergmüller, die damals vorgeschlagene Variante einer Ableitung von der Leitzach in den Seehamer See nochmals zu prüfen,
ignorierte er. Ja, er wusste nicht einmal von der damals diskutierten Variante, um insgesamt das Feldollinger HRB auf das ursprüngliche Maß aus dem Raumordnungsverfahren von 2,9 Mill. Kubikmeter Volumen zurück zu fahren, wo viele Feldollinger Bürger signalisierten, dass sie damit leben könnten und auch keine Rechtsmittel dagegen einlegen würden. Man
könnte also die Planfeststellung in trockene Tücher bringen. Das Wasserwirtschaftsamt dagegen verbindet die Drainaige am Gries unweigerlich mit dem HRB, so dass man sich schon als Feldollinger Bürger unter Druck gesetzt fühlt, weil damit auch vielleicht auch die Hochwassersituation von der Feldkirchner Seite her entschärft werden könnte. Nunmehr könnte man spekulieren, ob nicht noch eine Erhöhung der Kapazität des HRB in Feldolling notwendig wäre, wenn die Tegernseebewirtschaftung scheitert? GR Hupfauer vom Ortsrat in
Feldolling brachte noch einige Argumente für eine Verkleinerung des HRB in Feldolling ins Spiel, die aber sichtlich wenig Gehör fanden, indem das Wasserwirtschaftsamt betonte, die Planungen sind abgeschlossen. So nimmt man halt keine Bürger mit. Wir sind gespannt, wie dann der Gemeinderat sich zum Planfeststellungsverfahren äußert, denn es steht
immer noch der Beschluss, dass die Gemeinde vor einer Zustimmung zum jetzt mit 4,6 Mill. Kubikmeter geplanten HRB Feldolling eine deutliche Reduzierung fordert, indem weitere Retensionsmaßnahmen im Mangfall-, Tegernsee- und Leitzachgebiet erfolgen müssen! Andere Gemeinden unterstützen ihre Bürger, indem sie eine Klage unterstützen.

Beim Thema des gemeindlichen Hochwasserschutzes legte zu Beginn der Bürgerversammlung ein Anlieger der Frühlingsstraße wiederholt schriftlich Fragen vor, die der Bürgermeister erst von einem Fachmann beantworten lassen wollte, aber der Bauamtsleiter dies unterband, wie der Anlieger später auch schriftlich gegenüber der Gemeinde monierte.
Auch berechtigte Fragen einer Anliegerin am Gries in Feldolling wurden unzureichend beantwortet, wozu unsere Fraktion eine praktische Anregung gab, die wiederum ein Anlieger auf Grund der Bürgerversammlung an uns heran trug. Generell monierten einige Anlieger den zögerlichen Fortschritt der Hochwasserrückhaltemaßnahmen im Gemeindegebiet und
stellten auch verschiedene Maßnahmen in frage. Gerade auch in Ast zeichnet sich bisher keine Lösung ab, da eine Hochwasserplanung im Zusammenhang mit der Überplanung von Ast wegen des mit allen Mitteln vom Bürgermeister ausgetragenen Widerstandes gescheitert ist! Die Hochwasserzurückhaltung mit den Becken in der Leiten wurde wiederholt in
frage gestellt, indem dieses Mal wesentlich mehr Wasser von der Unterreiter Seite gekommen ist, als die Hochwasserrückhalteplanung ausgelegt ist. Unverständnis wurde auch von Karl Klier geäußert, dass die Maßnahmen im Feldkirchner Zentrum nicht schneller voran getrieben werden!

Hierzu ist auch fest zu stellen, dass der Bürgermeister mit einem maßgeblichen Grundstücksbesitzer seit Jahren im Streit liegt und auch vor Gericht der Grundbesitzer im wesentlichen Recht bekommen hat, woraus dann die neue Hochwasserplanung entstand bzw. notwendig wurde. Im Prinzip wurde die Abschnittsbildung aufgehoben und es dürfen im Oberlauf
des Feldkirchner Baches keine Einzelmaßnahmen gemacht werden, die zu einer Verschlechterung im Unterlauf führen könnten!

Insgesamt wurde wie im Gemeinderat auch schon die enorme Einsatzbereitschaft der Feuerwehren und sonstigen Hilfskräfte lobend erwähnt und mit großem Dank versehen!

Mit freundlichen Grüßen

Franz Bergmüller, Vorsitzender der Pro Bürger Bewegung

 

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