Sehr geehrte Bürger,
etwa 80 Personen waren der Einladung zur Diskussion der sieben
Spitzenkandidaten zur Gemeinderatswahl des Gewerbeverbandes Mangfalltal
gefolgt.
Christine Knoll begrüßte die interessierten Bürger und übergab an den
Moderator Hubert Steffl. Die Spitzenkandidaten stellten sich mit einem
Thema vor,
das sie vorher zugelost bekommen hatten. Besonders umfangreich wurde
erwartungsgemäß die Umgehungsstraße diskutiert, die 2. Bürgermeister Martin
Oswald, Pro Bürger, als Thema nach seiner persönlichen Vorstellung
beleuchtete. Er warb persönlich mit seiner Kompetenz als
Bürgermeisterstellvertreter,
Unternehmer und aktiv in zahlreichen Vereinen, wobei im die Heimat am
Herzen liegt. Er sah durchaus die Zerschneidungsproblematik bei der
Umgehungstrasse
zwischen Feldkirchen und Westerham. Keinesfalls darf es die günstigste
Lösung geben, sondern ein aktiver Lärmschutz für die Bürger samt
Unterführung der Westerhamer
Straße und eine Weiterführung als Troglösung. Man sollte aber die
Straßenbauamtsanalyse der Trassenvorschläge abwarten, bevor man
intensiver in die Diskussion eingeht.
Dem schlossen sich fast alle anderen Spitzenvertreter an, wobei Sissy
Spielmann von den Grünen jegliche Straße ablehnte und einige die
Realisierung überhaupt in frage stellten.
Alle setzten sich für ein Gesamtverkehrskonzept ein, das von der Pro
Bürger und CSU Fraktion beantragt wurde. Auch der ÖPNV sollte mit einer
Ausweitung des MVV-Gebietes
nach Feldkirchen ausgebaut werden, was wiederum die Pro Bürger Fraktion
im Wahlprogramm konkret benennt.
Beim Büchereianbau, den Christiane Noisternig von der CSU, selbst eine
erfahrene Bauingenieurin, vorstellte, setzten sich die
Spitzenkandidaten für unterschiedlich große Anbaulösungen mit
unterschiedlichen Nutzungen ein. Nachfragen aus dem Publikum nach der Größe
des Saales für eine Theaternutzung schränkte Christiane Noisternig, CSU,
und Martin Oswald, Pro Bürger, wegen der mangelnden Größe ein. Dadurch
kam die Diskussion über den Pfarrsaal auf.
Angelika Röhrmoser, selbst im neuen Lenkungsgremium der Pfarrei, warf
dabei eine Beteiligung der Gemeinde an dem Pfarrsaal auf, wo bisher
angeblich kein Interesse seitens der Gemeinde vorhanden war.
Dies sollte auf alle Fälle in einer der nächsten Sitzungen nochmals mit
dem Projektausschuss Bücherei erörtert werden, um nicht nebeneinander
her zu planen hinsichtlich der Saalnutzung.
Beim Thema Wohnungsbau holte SPD-Spitzenmann, Heinz Oesterle, 71 Jahre,
weit aus und überzog die zugeschriebene Zeit stark.
Im Endeffekt waren sich aber alle Spitzenkandidaten einig, dass
bezahlbarer Wohnraum flächensparend hergestellt werden soll. Dabei soll
die kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die wiederum von der
Pro Bürger Fraktion beantragt worden ist, helfen, die Baupreise auf
Grund der freien Ausschreibungsmöglichkeiten zu senken. Alle waren für
die Forcierung des Einheimischenbauprogrammes mit einer verdichteten
Bebauung
auf Erbbaurechtsbasis, was auch von der Pro Bürger Fraktion schon vor
Jahren beantragt, aber jetzt erst wegen der gestiegenen Grundpreise von
allen anderen Gruppierungen im Gemeinderat akzeptiert worden ist.
Freie Wähler Feldolling Spitzenkandidat Sepp Hupfauer stellte sich als
erfahrener Mann der Wirtschaft vor, der jetzt in den Vorruhestand tritt
und damit mehr Zeit für die örtliche Politik hat, die er seit 2008 als
Gemeinderat
mitgestaltet. Sein Thema des Nahversorgungszentrums, Einzelhandel und
Mittelstand war auch stärker diskutiert, aber vor allem von den
FW-Feldolling, den Pro Bürgern und der CSU wurde das NVZ als notwendig
erachtet.
Richtigerweise stellte sich die Grünen Spitzenkandidatin Sissy Spielmann
beim Thema Klimaschutz vor. Die Diskussion dazu führte richtigerweise zu
den praktischen Beispielen, wie eine Gemeinde selbst Energie einsparen
kann und die Bürger zur
Energieeinsparung annimieren kann.
Beim Thema Service im Rathaus, bei dem sich Vinzenz Schaberl von den
überparteilichen Freien Wählern vorstellte als junger Spitzenkandidat,
kam es schon zu unterschiedlichen Ansichten, inwieweit die Bürger, die
Vereine und die Unternehmer Hilfestellungen
bei der überbordenden Bürokratie brauchen.
Hansi Zistl stellte sich als junger Familienvater und Spitzenkandidat
der Vagener Ortsliste vor. Als Thema behandelte er das gerade in Vagen
die Gemüter erregende Thema der Tempo 30 Zonen. Er plädierte für
Augenmaß und Entscheidungen mit dem Bürger.
Fast alle Spitzenkandidaten waren sich einig, dass Tempo 30 auf Antrag
und mehrheitlich abgestimmtem Bürgervotum, wofür sich Martin Oswald von
Pro Bürger stark machte, in Wohngebieten, vor Schulen, Kindergärten und
Altenheim bei Gemeindestraßen denkbar sind, aber nicht generell.
Mit besten Grüßen
Franz Bergmüller